Produktinformationen
Ostfriesland, diese Region im äußersten Nordwesten der Bundesrepublik, ist erheblich kleiner, als die meisten Deutschen glauben. »Zwischen Dollart und Jadebusen, da liegt doch dieses Ostfriesland!«, ist oft zu hören. Das stimmt aber nicht! Fragen sie mal jemanden in Jever, ob er Ostfriese sei. Oder stellen sie einem Ostfriesen die Frage, ob da in Wilhelmshaven wohl auch Ostfriesen wohnen. Sie werden eine Antwort erhalten, zumeist ein »Najaaaa...«, aber manchmal auch eine nicht ganz so freundliche.Ostfriesland ist kleiner. Auf einer Straßenkarte gibt die Linie Harlesiel-Wittmund-Remels-Rhauderfehn und dann ab Richtung Westen zur holländischen Grenze in etwa die Umrisse der historischen Landschaft Ostfriesland wieder. Hier wird noch heute vielfach ostfriesisches Platt gesprochen, ein niedersächsischer Dialekt.Bestimmt wurden und werden die Grenzen dieser historischen Landschaft durch die Umrisse der lange vergangenen Reichsgrafschaft Ostfriesland. 1464 erhob Kaiser Friedrich III. Häuptling Ulrich aus dem einflussreichen Geschlecht der Cirksenas zum erblichen Reichsgrafen und belehnte ihn mit der Reichsgrafschaft Ostfriesland. Eine Erhöhung mit Langzeitwirkung, blieb diese Grafschaft doch unter wechselnden Namen und Herren bis in die späten 1970er Jahre bestehen. Erst dann ging der Regierungsbezirk Aurich, wie die Reichsgrafschaft mittlerweile hieß, im Regierungsbezirk Weser-Ems auf. Damit hatte sich das historische Ostfriesland aber beileibe nicht erledigt. Die Ostfriesische Landschaft, ein Kulturparlament, das sich für die Förderung von Kultur, Wissenschaft und Bildung in der Region einsetzt, trägt heute die Fahne der Eigenständigkeit Ostfrieslands weiter.Neben der besonderen politischen Geschichte der historischen Landschaft Ostfriesland gibt es noch einen weiteren handfesten Grund für die Selbstständigkeit der Region und der tief verwurzelten Eigenart ihrer Bewohner: Ostfriesland war bis in die 1980er Jahre hinein ziemlich schwer zu erreichen, um nicht zu sagen 'etwas aus der Welt'. Von alters her war es gegen Süden und Osten durch schwer zu passierende Moorgebiete abgeschlossen. Im Norden isolierte das tückische Wattenmeer die Küste. Problemlos war eigentlich nur der Weg nach Westen, aber da lagen die Niederlande. Erst dank Eisenbahn, Straßenbau, Internet und der europäischen Einigung rückte Ostfriesland aus seiner Randlage und wurde zum Ziel von Touristen. Und die wissen: Ostfriesland ist auch heute relativ dünn besiedelt, ländlich geprägt und bietet Erholungssuchenden nicht nur an der Küste viel Natur.Übrigens ist die Aussage »Zwischen Dollart und Jadebusen, da liegt doch dieses Ostfriesland!« nicht ganz falsch. Nur meint dieser Satz nicht die historische Landschaft Ostfriesland, sondern die Ostfriesische Halbinsel, die durch ihre Entstehung und die Lage an der Nordsee eine Einheit bildet. Darum werden in diesem Reiseführer auch Jever, Wilhelmshaven sowie Varel-Dangast vorgestellt, die allesamt nicht zur historischen Landschaft Ostfriesland gehören, aber auf der Ostfriesischen Halbinsel liegen und mit Ostfriesland eng verbunden sind.
Die Inseln, das Wattenmeer und ein grenzenlos weites Land. Der Trescher-Reiseführer OSTFRIESLAND führt "buten un binnen" durch den rau-romantischen nordwestlichen Winkel Deutschlands.
Flunderflach ist die Region zwischen Dollart und Jadebusen. Leuchttürme und Windmühlen bilden die Landmarken, während die höchste natürliche Erhebung - eine Düne auf Norderney - gerade mal 24,4 Meter über der Nordsee misst. Herrliche Sandstrände prägen die Ostfriesischen Inseln von Borkum bis Wangerooge. Die stete Brise lädt zum Segeln, Wind- oder Kitesurfen ein, ebenso sind Baden und Wattwandern liebste Urlaubsvergnügen. Das Watt zählt zu den artenreichsten Ökosystemen. Vor der ostfriesischen Küste ist es als Nationalpark geschützt und zugleich Teil des UNESCO-Welterbes Wattenmeer.
Hinter dem Deich schmücken Sieldörfer mit pittoresken Kutterhäfen den Küstensaum. Malerisch dümpelt in Greetsiel die größte Krabbenfischerflotte Ostfrieslands. Maritimes Flair versprüht der große Nordseehafen in Emden, das mit Kunsthalle und Ostfriesischem Landesmuseum auch kulturell vieles bietet. Bei Kindern steht die Seehundstation in Norddeich ganz hoch im Kurs, und auch die Warftendörfer im Marschland oder die Fehndörfer in den historischen Moorgebieten sind mehr als nur einen Ausflug wert. Einen Bummel lohnen Leer mit hübscher Altstadt und Jever mit Renaissanceschloss. Bei Schietwetter wärmen die gemütlichen Teestuben. Ostfriesland ist offiziell Weltmeister im Teetrinken und die ostfriesische Teekultur Immaterielles UNESCO-Kulturerbe.
Das alles und noch viel mehr beschreibt der waschechte Ostfriese Enno Wiese mit viel Liebe zu Land und Leuten. Der Autor stellt alle Regionen Ostfrieslands mit ihren Sehenswürdigkeiten ausführlich vor und gewährt Einblick in die Geschichte, Traditionen und aktuellen Entwicklungen. Neben zahlreichen Tipps für Freizeitaktivitäten kommen im flachen Land insbesondere Radler auf ihre Kosten. Darüber hinaus hält Wiese jede Menge reisepraktische Tipps und Empfehlungen zu Unterkünften und Gastronomie, Museen und Festen parat. Ergänzt um ein kleines Glossar, ist der Trescher-Reiseführer OSTFRIESLAND ein idealer Begleiter sowohl für Kurzausflüge als auch längere Kultur-, Natur- und Aktivurlaube im äußersten Nordwesten Deutschlands.
... weitere Reiseführer zum Norden Deutschlands und seinen Küsten finden Sie auf der Website des Trescher Verlags.
Enno Wiese wurde 1953 in Leer geboren, genau gesagt im Dorf Loga bei Leer. Nach dem Abitur am Ubbo-Emmius-Gymnasium in Leer studierte er Deutsch und Politik in Göttingen. Sein Volontariat zum Zeitungsredakteur führte ihn nach Itzehoe. Danach lebte er in Hamburg und Berlin und schrieb diverse Reiseführer, u. a. zu Moskau, Prag, Hamburg und Berlin. Enno Wiese lebt in Berlin und hat im Trescher Verlag den Titel "Radtouren in Brandenburg" veröffentlicht.
Jahr | 2024 |
Autor | Enno Wiese |
Format | Softcover |
Sprache | Deutsch |
Gewicht (g) | 350 |
Breite (mm) | 120 |
Höhe (mm) | 190 |
Länge (mm) | 14 |
Verlag | Trescher Verlag |