Produktinformationen
VORWORT"Triest ist eine Seestadt und es liegt im Wesen einer solchen, daß sie keinem ganz gehört, denn sie gehört immer halb dem Meere", schrieb der österreichische Schriftsteller Raoul Auernheimer 1919 in seinen Erinnerungen an Triest. In dieser Stadt der Kontraste verbinden sich viele Widersprüche: Triest liegt im äußersten Nordosten Italiens am Rand der Balkanhalbinsel, und doch wirkt die Stadt mitteleuropäisch, wie ein Wien, das man an die Adria verschoben hat. Triest befindet sich "inmitten felsiger Berge und dem funkelndem Meer" (Umberto Saba), die hier reizvolle landschaftliche Gegensätze bilden. Zur kleinsten Provinz Italiens gehörend und nur mit einem schmalen Streifen Hinterland, ist Triest trotzdem eine weltoffene und kosmopolitische Stadt.Genauso wechselhaft wie die oft stürmischen Bora-Winde, die vom Karstplateau herabfegen, war die Geschichte Triests. Als Freihandelshafen der Donaumonarchie hatte es einst eine große Rolle gespielt. Nach dem Zweiten Weltkrieg aber versank es in einen Dornröschenschlaf, aus dem es erst seit einigen Jahren wieder erwacht. Zwischen 1918 und 1954 gehörte Triest fünfmal zu je anderen Staaten. Aufgrund seiner Geschichte und geografischen Lage versammeln sich hier viele Kulturen und Identitäten: Nur etwa zehn Kilometer von Slowenien und rund fünfzig von Kroatien und Österreich entfernt, begegnen und überlagern sich hier mittel- und osteuropäische Einflüsse mit solchen aus Westeuropa. Hier treffen der romanische, der germanische und der slawische Sprach- und Kulturraum aufeinander. Kaufleute, Händler, Seefahrer, Banker und Versicherungsmakler prägten Triest genauso wie Literaten, Maler, Musiker, Bildhauer und Architekten. Kommerz und Kultur sind hier keine Gegensätze - Pragmatismus und Rationalität stehen neben Kunstsinn und feiner Lebensart.Spannungsreich vereinigen sich in dieser Stadt Relikte der Antike, Zeugnisse der jüngeren Vergangenheit und das moderne Leben. Vom Massentourismus blieb sie bislang verschont, wohl weil sich ihre Schönheit erst auf den zweiten Blick offenbart: Das Besondere machen - im Unterschied zu vielen anderen italienischen Orten - nicht weltbekannte Sehenswürdigkeiten, einzelne Gebäude oder Museen aus. Die Stadt fasziniert vielmehr durch ihr Flair, durch ihr "Gesamtpaket" und die Lage zwischen Meer und Karstplateau. Das heißt aber nicht, dass es nicht auch hier viel zu entdecken gäbe: Triest begeistert mit zahlreichen prächtigen klassizistischen oder historistischen Palazzi und Jugendstilgebäuden, die breite Straßen und schöne Plätze säumen. Hinzu kommen einige großartige archäologische und kunsthistorische Museen, aber auch wunderschöne Kaffeehäuser, hervorragende Fischrestaurants und Weinlokale und vor allem die freundliche Offenheit seiner Bewohner! Weil die Triestiner im übrigen Italien als eher arrogant gelten, wird man von ihrer Herzlichkeit, Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft umso mehr überrascht. Das Geheimnis dieser spröden und doch liebenswerten Stadt erkunden Sie am besten, indem Sie sich treiben lassen, durch die Straßen schlendern, an der Riva flanieren und hier und da auf einen Kaffee oder Aperitif einkehren - so, wie es die Zeilen eines bekannten Triestiner Liedes nahelegen: "Sempre allegri, mai passion, viva là e po' bon!" - "Immer fröhlich, nie leiden, hier leben und damit hat sich's!">>> Weitere Reiseführer zu Reisezielen an der Adria und auf dem Balkan finden Sie auf der Website des Trescher Verlags
Im äußersten Nordosten Italiens und am Rand der Balkanhalbinsel gelegen, begegnen sich in der Hafenstadt Triest seit jeher Einflüsse aus Mittel- und Südosteuropa. Der Reiseführer TRIEST aus dem Trescher Verlag macht in einer umfangreichen Landeskunde und vertiefenden Essays mit der wechselvollen Geschichte und reichen Kultur der Region bekannt. Fünf detaillierte Stadtspaziergänge führen zu historisch interessanten Sehenswürdigkeiten, Kirchen und Kaffeehäusern. Außerdem werden Ausflüge ins Karstgebiet mit seinen Höhlen, in reizvolle slowenische Orte, wie Stanjel oder Lipica, nach Muggia und zu den Schlössern Miramare und Duino beschrieben.
An der Piazza dell'Unità d'Italia, die sich eindrucksvoll zur Adria öffnet, beginnt die Stadterkundung: Im schachbrettartig angelegten Borgo Teresiano lassen sich rund um den Canal Grande prachtvolle Palazzi entdecken. Der Colle di San Giusto mit Kastell, antikem Forum und Kathedrale überragt die verwinkelte Altstadt. Und der Borgo Giuseppino besticht mit der stimmungsvollen Piazza Hortis und dem Museo Revoltella. Ein Bummel entlang der Riva führt vom Alten Hafen zum Molo Audace und zu den Badeanstalten am Altem Leuchtturm.
Der Reiseführer eignet sich mit vielen Fotos und Hintergrundinformationen perfekt zur Reisevorbereitung. Dank detaillierten Stadtplänen und zahlreichen Empfehlungen zu Unterkunft, Gastronomie und Aktivitäten bietet er beste Orientierung vor Ort.
... weitere Reiseführer zu Reisezielen an der Adria und auf dem Balkan finden Sie auf der Website des Trescher Verlags.
Matthias JacobMatthias Jacob, geboren 1961 hat Slawistik, Germanistik und Kunstgeschichte studiert und arbeitet als Lehrbeauftragter an der Universität Tübingen, als Literaturübersetzer und Journalist. Als Reiseleiter beim Veranstalter Biblische Reisen (Stuttgart) begleitet er Studienreisen nach Zagreb, Istrien, Dalmatien, Montenegro, Bosnien-Herzegowina, Nordmazedonien, Albanien und Griechenland. Schon während des Studiums der Südslawistik erwachte sein Interesse für die Region Triest als Begegnungsraum italienischer, slawischer und deutschsprachiger Kulturen.
Jahr | 2021 |
Autor | Matthias Jacob |
Format | Softcover |
Sprache | Deutsch |
Gewicht (g) | 354 |
Breite (mm) | 122 |
Höhe (mm) | 190 |
Länge (mm) | 13 |
Verlag | Trescher Verlag |