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Mediengeschichte

Frank Bösch | 9783593510262 | Deutsch | 2019 | Campus Verlag
9783593510262
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Softcover
CHF 19.75

Produktinformationen

Beschreibung
»Die vorliegende Mediengeschichte führt den aktuellen Stand der Forschung konzise zusammen [...] und skizziert zusätzliche, gerade in der Geschichtsschreibung bisher zu wenig bearbeitete Forschungsfelder. [...] Eine Einführung, die vorbehaltlos empfohlen werden kann.« Archiv für Sozialgeschichte »Erstmals liegt eine knappe Überblicksdarstellung zur Geschichte der Medien aus geschichtswissenschaftlicher Sicht vor.« Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte 2011 »Eine Gesamtschau der Mediengeschichte seit dem 16. Jahrhundert [...], die sowohl der Geschichtswissenschaft als auch den Kommunikations- und Medienwissenschaften Impule vermitteln könnte« Edgar Lersch, Archiv und Wirtschaft, 01.10.2012 »Das Werk ist übersichtlich gegliedert, beginnt mit einer informativen Betrachtung des Forschungsfeldes der Mediengeschichte samt Hinweisen auf Online-Ressourcen. Der Autor sucht weit konsequenter als andere Darstellungen nach einer europäischen Perspektive, er bemüht sich um eine internationale Sichtweise. [...] Böschs Werk schneidet demnach gegenüber der Konkurrenz stark ab und bietet für einen angemessenen Preis einen komplexen Standard, den der Verfasser mit seinen eigenen Forschungsarbeiten in hohem Ausmaß vorbereitet hat.« Clemens Zimmermann, H-Soz-Kult, 07.07.2011
Inhalt 1. Wege zur Mediengeschichte 7 2. Der Durchbruch des typographischen Drucks 26 2.1 Ostasien als Wiege des Drucks 26 2.2 Die Ausbreitung von Gutenbergs Erfindung 33 2.3 Soziale und kulturelle Folgen des Drucks 47 3. Die Etablierung von Periodika 57 3.1 Zeitungen als neues Medium 57 3.2 Der Zeitungs- und Zeitschriftenmarkt des 18. Jahrhunderts 68 3.3 Deutungen, Wirkungen und Nutzungsweisen der Periodika 77 4. Medien und der Weg zur Moderne 87 4.1 Medien, Revolutionen und Nationalismus 1760-1848 87 4.2 Politik und Gesellschaft im Zeitalter der Illustrierten- und Massenpresse 106 4.3 Globalisierung, Kolonialismus und Medienwandel 126 5. Moderne, Weltkriege und Diktaturen 141 5.1 Film und Medienkultur vor und im Ersten Weltkrieg 141 5.2 Goldene Jahre? Die »Massenkultur« der 1920er 155 5.3 Diktaturen und Zweiter Weltkrieg 168 6. Medien im Zeitalter des Kalten Krieges 186 6.1 Medien in der DDR und im kommunistischen Osteuropa 186 6.2 Medien und Demokratiegründung nach 1945 195 6.3 Ein globales Fernsehzeitalter? 208 7. Das Internetzeitalter aus medienhistorischer Perspektive 224 Nachwort zur 2. Auflage 234 Bibliographie 236 Personen- und Sachregister 264
Medien beeinflussen schon seit Jahrhunderten Wahrnehmungen und Wissen, Politik und Kultur, Freizeit und Kommunikation. Frank Bösch zeigt in diesem Studienbuch die historische Entwicklung und gesellschaftliche Bedeutung der Massenmedien in der Neuzeit - vom Buchdruck, dessen Geschichte bereits im 11. Jahrhundert in Asien begann, über Zeitungen und Zeitschriften bis hin zu Film, Funk, Fernsehen und Computer. Dabei verdeutlicht er die Rolle, die Medien für zentrale historische Prozesse gespielt haben, etwa für die Reformation, für Revolutionen, Kriege und Globalisierungsprozesse, für die Formierung sozialer Gruppen sowie die Diktaturen und die Demokratien des 20. Jahrhunderts.
"Die vorliegende Mediengeschichte führt den aktuellen Stand der Forschung konzise zusammen ... und skizziert zusätzliche, gerade in der Geschichtsschreibung bisher zu wenig bearbeitete Forschungsfelder. ... Eine Einführung, die vorbehaltlos empfohlen werden kann."
Archiv für Sozialgeschichte
1.Wege zur Mediengeschichte Die gesellschaftliche Bedeutung von Medien lässt sich kaum überschätzen. Medien vermitteln, schaffen und speichern Informationen und beeinflussen so Wahrnehmungen, Wissen und Erinnerungen. Sie prägen Politik, Wirtschaft und Kultur, sind ein wichtiger Teil der Freizeitgestaltung und alltäglicher Gespräche. Außergewöhnliche Ereignisse wie Kriege und Revolutionen sind ebenso mit Medien verbunden wie langfristige Deutungsmuster und Entwicklungen - etwa des Nationalismus, weltanschaulicher Milieus oder der Geschlechterrollen. Medien sind dabei nicht einfach ein virtueller Spiegel von etwas »Realem«, sondern selbst Teil sozialer Wirklichkeiten. Die Familie vor dem Fernseher oder zeitunglesende Politiker sind ebenso real wie die Medien selbst, ihre Inhalte oder ihre Produzenten. Oft scheinen sie unsichtbar. Aber bereits der Glaube an die Macht der Medien kann dazu führen, dass Menschen ihr Handeln oder Sprechen verändern. Ihre große Bedeutung unterstreichen die Medien heute selbst regelmäßig, sei es in »Medienseiten« in den Feuilletons, sei es in Berichten über ihre eigene Rolle bei Wahlen oder Kriegen. Medien haben nicht erst seit dem Internetzeitalter eine markante historische Bedeutung. Fasst man Medien im weiten Sinne als Mittler von Kommunikation, sind sie seit Beginn der Menschheitsgeschichte konstitutiv, da Zeichen, Sprache oder Schrift schon immer die menschliche Verständigung strukturieren. Aber selbst, wenn man »nur« technische »Massenmedien« betrachtet, spielen diese spätestens seit Einführung des Drucks eine entscheidende Rolle, da nun zahlreiche Menschen regelmäßig Zugang zu ähnlichen Kommunikationsangeboten erhielten. Die jeweils neuen Medien änderten Vorstellungen, Inhalte, Handlungen und Bedeutungen, da der gleiche Gedanke auf Pergament, auf einem Flugblatt oder im Fernsehfilm anders formuliert, verstanden und verarbeitet wird. Dieses Buch zeigt deshalb, wie neue Medien seit Erfindung des Drucks aufkamen, wie sie genutzt wurden und welchen Einfluss sie auf gesellschaftliche Entwicklungen hatten. Im Vordergrund steht die Sozial- und Kulturgeschichte der Medien, weniger eine Technik- und Ideengeschichte. Die deutsche Entwicklung wird dabei so weit wie möglich in international vergleichende und transnationale Perspektiven eingebettet, um gängige Thesen zu diskutieren und spezifische Medienkulturen auszumachen. Neben Westeuropa und den USA werden insbesondere China, Japan und gelegentlich Südamerika einbezogen. Das Buch soll so einen Überblick bieten und unterschiedliche Zugänge und Desiderate aufzeigen, um künftige Forschungen anzuregen. Die Reflexion über Medienentwicklungen hat eine lange Tradition. So häuften sich bereits im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts Studien über die Zeitung (Kurth 1944; Pompe 2004: 35?f.). Insbesondere Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden im Kontext der liberalen Bewegungen in vielen westeuropäischen Ländern umfangreiche Geschichten der Presse, die historisch deren Macht unterstreichen sollten: in Frankreich etwa aus der Feder von Léonard Gallois (1845) und Eugène Hatin (8 Bde. 1859/61), in England von Frederick Knight Hunt unter dem programmatischen Titel The Fourth Estate (1850), und in Deutschland von Robert Prutz, der den Journalismus als eines der »vorzüglichen Werkzeuge« des »demokratischen Prinzips der Geschichte« bezeichnete (1845: 84). Sogar eine frühe internationale Zeitungsgeschichte mit deskriptivem Überblick lässt sich in dieser Zeit finden (vgl. Coggeshall 1856; vgl. Hinweise im Internet unter www.campus.de). Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert folgen zahlreiche Studien zu verschiedenen Medien aus Disziplinen wie der Nationalökonomie, der Geschichtswissenschaft, der Soziologie oder den Philologien. Zugleich ist die historische Auseinandersetzung mit Medien etwas Neues. Das gilt insbesondere für die Geschichtswissenschaft, die sich erst seit den 1990er Jahren intensiver mit deren Bedeutung auseinandersetzt, aber auch für die Medienwissenschaft, d
Medien beeinflussen schon seit Jahrhunderten Wahrnehmungen und Wissen, Politik und Kultur, Freizeit und Kommunikation. Frank Bösch zeigt in diesem Studienbuch die historische Entwicklung und gesellschaftliche Bedeutung der Massenmedien in der Neuzeit - vom Buchdruck, dessen Geschichte bereits im 11. Jahrhundert in Asien begann, über Zeitungen und Zeitschriften bis hin zu Film, Funk, Fernsehen und Computer. Dabei verdeutlicht er die Rolle, die Medien für zentrale historische Prozesse gespielt haben, etwa für die Reformation, für Revolutionen, Kriege und Globalisierungsprozesse, für die Formierung sozialer Gruppen sowie die Diktaturen und die Demokratien des 20. Jahrhunderts.
Frank Bösch ist Professor für Europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts an der Universität Potsdam und Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschung (ZZF).
Spezifikationen
Jahr 2019
Autor Frank Bösch
Format Softcover
Sprache Deutsch
Gewicht (g) 350
Breite (mm) 134
Höhe (mm) 19
Länge (mm) 206
Verlag Campus Verlag